Dienstag, 22. Juli 2014

Dear Diary: Mut für Veränderung



Wenn uns irgendetwas einschneidendes im Leben passiert, ich meine uns Frauen, gehen wir danach immer auf einen fucking Selbstfindungstrip. Und wenn ich ehrlich bin: Ich bin darin mittlerweile Profi. Ich habe nach einem Streit schonmal relativ radikal meine hüftlangen haare auf ein paar cm abgeschnitten, bin zur gleichen Zeit Veganerin geworden und habe 15 Kilo abgenommen. Ich habe nach einer dramatischen Trennung meine Moral in Frage gestellt und einfach mal das Gegenteil von dem  getan, was ich normalerweise getan hätte. Ich habe auch meinen strikten, vierjährigen Alkoholverzicht über Bord geworfen. Das klingt alles unfassbar lächerlich, wenn ich das hier runterschreibe. Man kann sich ja nicht einfach von heute auf morgen neu erfinden und sein ganzes Leben umkrempeln. Das habe ich aber immer getan. Jedesmal habe ich die Nerven meiner Freunde strapaziert, wenn ich mal wieder feiern wollte und niemanden fand der mitgehen wollte. Habe anderen von meinem neuen Ich erzählt und wie ernst es mir damit ist. 

So lächerlich das auch klingen mag, so unreif und dumm: Ich bin stolz darauf. Auch wenn die Anfangszeit immer hart war und ich (sorry nochmal) alle meine Freunde und Familienmitglieder verrückt gemacht habe, es hat mich weitergebracht. 


Hätte ich mir damals nicht die Haare abgeschnitten, hätte ich heute vermutlich keine mehr auf dem Kopf vom ganzen färben. 

Wäre ich nicht Veganerin geworden, wäre ich heute vermutlich nicht so gesund wie ich es bin. 

Hätte ich nicht so viel abgenommen damals, hätte ich vielleicht nie erfahren, was ich für einen starken Willen besitze. 

Hätte ich mich damals nicht getrennt, würde ich heute nicht in einer so glücklichen Beziehung stecken. 

Mit meiner Moral hätte ich mir viele schöne Momente verdorben. 

Ok, den Alkohol bereue ich ein bisschen, aber er hat zu wunderschönen Nächten mit meinen Freunden beigetragen. Heute weiß ich: Das ist echt nichts für mich. (Seit fast einem halben Jahr verzichte ich wieder auf Alkohol)

Durch diverse Streitereien vor vielen Jahren habe ich meine besten Freundinnen Michelle und Louisa kennengelernt. 

Dadurch, dass ich von heute auf morgen bei meinen Eltern ausgezogen bin, habe ich mich verantwortungsvoll genug gefühlt, mir Katzen anzuschaffen.  


Veränderungen im Leben sind vielleicht erstmal schwer. Auch ich habe dauernd geweint, habe mich einsam und verraten gefühlt. Ich hatte kein Geld in den Taschen und Existenzängste. Letztendlich hat dennoch alles zu einem positiven Ergebnis geführt. 
Ich mag es normalerweise nicht, Ratschläge auf meinem Blog zu schreiben. Wer bin ich denn, dass ich euch Ratschläge geben kann?
Aber in diesem Fall ist es mir einfach sehr wichtig:  

Sorgt bei euch für positive Gedanken!!!!

Das ist wirklich etwas, was ich euch nur empfehlen kann. Nur weil euch eine Person nicht mag, heißt es nicht, dass ihr verbittert dasselbe tun müsst. Seid nett, auch wenn aus ihren Mund nur Ablehnung kommt. Ich versuche so nett und offen zu jeder Person zu sein, ob sie mich mag oder nicht. Das führt auch dazu, dass mir negative Hintergedanken vorgeworfen werden, ich nicht ernstgenommen werde oder mir einfach nicht geglaubt wird. Das juckt mich aber nicht, denn wären alle offen und respektvoll würden wir viel weiter kommen. Mag naiv klingen, aber ich unterstütze Naivität. 

Diese Naivität kann bei euch zum finalen Arschtritt werden, der euch dazu bringt eine Veränderung zu starten. Wird schon gutgehen. Was soll schon passieren? Und Jahre später zieht ihr aus diesen Veränderungen eure Erfahrungen. Meistens war es garnicht so schlimm. Und wenn doch: Haben nicht alle Fehler zu dem Menschen beigetragen, der ihr heute seid? Mit einer ehrlich gemeinten, positiven Einstellung, kann euch nichts mehr passieren.

Ich fühle mich zwar immer wie ein Hippie wenn ich das sage, aber: 

"give love, take love"








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