Als Kind war ich immer alleine. Ich fand andere Kinder schnell doof und war froh, wenn ich mit niemanden reden musste. Ich war nicht nur ein Einzelgänger, sondern ich hatte Angst vor sozialen Situationen. Die einfachste Variante mit meiner Angst nicht konfrontiert zu werden war es, einfach auf den Boden zu starren, sobald ich jemanden begegnete, den ich kannte. Kam mir jemand komisch, habe ich sofort den Kontakt abgebrochen und nie wieder mit der Person gesprochen.
Ich war ein unsympathisches Assikind
Es war glaube ich 2008, dass ich einen riesen Streit mit meiner damaligen besten Freundin hatte. Wir trennten uns im Krieg. Sie fand extrem schnell eine neue beste Freundin (btw. wir haben heute wieder Kontakt und das Mädchen ist immernoch ihre beste Freundin und alles ist wunderbar, genau wie es ist) und ich stand alleine da. Das erste Mal fühlte ich mich alleingelassen. Es war die erste Situation in der nicht ich die Freundschaft gekündigt hatte. Es war das schlimmste Gefühl was ich mir damals hätte vorstellen können. Ich war nicht länger ein Einzelgänger.
2011 wurde ich dann mit einer anderen Form von Einsamkeit konfrontiert: Ich bin ausgezogen. Damals war ich frisch getrennt von meinem Freund. Plötzlich fühlte sich alles sehr einsam an, als wäre ich die einzige Person auf der Welt. Das erste Mal erfuhr ich, dass ich alleine für mein Leben verantwortlich bin und mein Leben nur alleine leben kann. Ich bin dann schnell wieder mit meinem Freund zusammen gekommen, dennoch trug ich diese neue Erfahrung in mir.
Vor ca. 2 Jahren lernte ich ein Mädchen kennen. Ich verstand mich sofort sehr gut mit ihr und sie wurde meine beste Freundin. Obwohl wir sehr viel gemeinsam hatten, gab es einen großen Unterschied: Sie wollte immer lieber alleine sein. Auch wenn wir damit untereinander zurecht kamen, fühlte ich mich nach einer gewissen Zeit schlecht über meine Sicht der Dinge. Da sie ihr Alleinsein mit Stärke verband, war meine Lust auf soziale Interaktion immer Schwäche. Sie drückte es nie so aus. Ich weiß auch nicht ob sie der Meinung war, dass das tatsächlich so ist. Jedenfalls fühlte ich, dass es eventuell einen schwachen Charakter bedeutet, nicht lange alleine sein zu wollen.
Ist eine Beziehung ein Produkt der Angst vor dem Alleinsein?
Ist es andersherum Stärke, wenn man sich isoliert?
Meiner Meinung nach, bedeutet geistige Stärke, seine schwache Seite an der Oberfläche zu tragen. Konfrontierst du Menschen mit deinen Schwachpunkten, zeigst du Verletzbarkeit und bist somit jederzeit in der Gefahr verletzt zu werden. Vielleicht hat diese Person gemacht, dass ich meine Ansichten hinterfrage, jedenfalls wäre ich ohne sie nicht zu dieser Einsicht gekommen. Dafür bin ich sehr dankbar, auch wenn wir heute keinen Kontakt mehr haben.
Wie seht ihr das?
<3
Heeeeeeeeeeey (:
AntwortenLöschenEndlich komm ich mal dazu auf deinem Blog vorbeizuschauen, hatte gerade das Handy neben dem Laptop liegen und dachte "Mooooment! Instagram! Blogadresse!" :)
Ich finde es wirklich schön dass du so persönlich schreibst, erkenn' mich da auch selbst teilweise sehr gut selbst wieder...
Bin gespannt was noch alles so von dir kommt <3
Liebste Grüße
die Jasmin
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